Veranstaltungen in der Oberpfalz

Auf den Spuren der neuburgischen Pfalzgrafen Ottheinrich und Philipp

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BURGLENGENFELD. Tipp für den Osterspaziergang: „Auf den Spuren der neuburgischen Pfalzgrafen Ottheinrich und Philipp“ ist das Motto der Stadtführung am Ostermontag, 6. April 2015, ab 15 Uhr. Treffpunkt ist im Hof des Oberpfälzer Volkskundemuseums.

 

Am 15. November 1542 wurde der Markt Lengenfeld von den beiden neuburgischen Pfalzgrafen Ottheinrich und Philipp mit Brief, Wappen und Siegel zur Stadt erhoben. Dieses großartige Ereignis hat bis heute selbstverständlich seine Auswirkungen, aber das 16. Jahrhundert war auch in anderer Hinsicht – Reformation, Verwaltungs- und Schulreform, Gründung einer Almosenstiftung, Renaissancebaukunst, Stiftung von drei bis heute läutenden Glocken auf dem Turm von St. Vitus und vieles mehr – folgenreich für die Entwicklung Burglengenfelds. Am Ostermontag haben interessierte Gäste Gelegenheit, sich auf einen Spaziergang durch die Altstadt zu begeben und den Spuren der Herzöge aus Pfalz Neuburg nachzugehen. Unter Leitung von Museumsleiterin Dr. Margit Berwing-Wittl werden verschiedene Stationen aufgesucht, die mit der Landesherrschaft und der Stadt im 16. Jahrhundert zusammenhängen – von der ehemaligen Großen Kanzlei, dem heutigen Volkskundemuseum, zur Vitus-Kirche über den Marktplatz mit dem Georgsbrunnen zum Rathaus und dem Pfälzer Hof bis zur Fronfeste und hinab zur Kellergasse.

 

Die Führung startet am Ostermontag, 6. April 2015, um 15 Uhr vor dem Eingang des Volkskundemuseums. Im Museumshof bestehen Parkmöglichkeiten. Begleitet und mit Spielszenen in die Renaissancezeit zurück versetzt wird die Gruppe von den hohen Herrschaften persönlich – Pfalzgraf Ottheinrich, gespielt von Michael Chwatal, und Pfalzgraf Philipp, gespielt von Florian Bitterer, sowie der lieblichen Prinzessin Mary Tudor, Tochter des englischen Königs Heinrich VIII., gespielt von Patricia Biersack, die auch die Kostüme geschneidert hat. Während Ottheinrich mit seiner aus dem wittelsbachischen Königshaus stammenden Frau Susanna glücklich, aber kinderlos, war, bemühte sich Philipp vergeblich um eine standesgemäße (und lukrative) Heirat und reiste allein sechsmal nach England, um Prinzessin Mary für sich zu gewinnen. Das jedoch gelang nicht, und so verlief sein Leben trotz großer militärischer Erfolge, etwa bei der Abwehr Wiens gegen die Türken 1529, einsam und unglücklich. Schließlich musste er sogar Staatsbankrott anmelden und seinen Landesteil an den Bruder Ottheinrich zurückgeben. Dieses feudale Zeitalter, das auf das Leben der einfachen Bürger und Bauern keine Rücksicht nahm, sondern nur dem Luxus und der demonstrativen Prachtentfaltung des hohen Adels diente, erreichte unter den neuburgischen Herrschern seinen Höhepunkt und endete mit der Gegenreformation 1617 und dem Beginn der Dreißigjährigen Krieges 1618.

 

Der Rundgang dauert etwa 1,5 Stunden, die Teilnahme kostet pro Person fünf Euro.

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